Wochenausblick: Die Bank of England wird angesichts der albtraumhaften Kerninflation und Lohn-Preis-Spirale die Zinsen ehöhen

Es wird allgemein erwartet, dass die Bank of England die Zinssätze erneut anheben wird, einen Tag nachdem die Inflationszahlen für Großbritannien einen anhaltenden Preisdruck erwarten lassen. Die Lohndaten der letzten Woche trieben die Gilt-Renditen auf den höchsten Stand seit 15 Jahren, und die Märkte rechnen mit mindestens weiteren 125 Basispunkten bei einer Zinserhöhung durch die BoE. Andernorts werden die japanischen Inflationsdaten nach der BoJ-Entscheidung der letzten Woche beobachtet werden, wobei die Woche mit den PMI-Daten am Freitag abgeschlossen wird.

Hier sind die wichtigsten Ereignisse der Woche:

Montag

Die US-Kassaaktien- und -Anleihemärkte sind wegen eines Feiertags geschlossen, was dafür sorgen könnte, dass die Volumina zu Beginn der Woche geringer ausfallen als üblich. Andernorts werden vor der europäischen Sitzung die britischen Hauspreisdaten und der deutsche Buba-Bericht veröffentlicht. Die Märkte werden nach dem Dreifach-Hammer der Zentralbanken in der vergangenen Woche in einer ruhigen Phase für Unternehmensabschlüsse gehen.

Dienstag

Flash-Daten zum Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes und Zahlen zur Industrieproduktion aus Japan sind die ersten Wirtschaftsdaten des Tages, während das Protokoll der geldpolitischen Sitzung der Reserve Bank of Australia ebenfalls ansteht. Später erhalten wir Daten zur deutschen PPI-Inflation, gefolgt von US-Baugenehmigungen und dem Beginn von Bauvorhaben. Der neuseeländische GDT-Preisindex steht als letztes an. FedEx meldet Einnahmen

Mittwoch

Die japanische Kerninflation gibt den Ton für den Tag an, wobei Händler darauf achten, ob anhaltend hohe Werte die Bank of Japan zu einem Kurswechsel zwingen könnten. Die britische VPI-Inflation für Mai ist der wichtigste Wert vor der Sitzung der Bank of England. Der Verbraucherpreisindex sank im April von 10,1 % im Vormonat auf 8,7 %, während die Kerninflation von 6,2 % auf 6,8 % anstieg, was die Erwartung schürt, dass die BoE die Zinsen weiter erhöhen muss. Starke Lohndaten in der vergangenen Woche haben die Ansicht an den Märkten weiter gefestigt, dass der MPC noch mehrere Anhebungen vornehmen wird.

Donnerstag

BoE-Tag - nach dem Anstieg der Kerninflation und Anzeichen einer Lohn-Preis-Spirale wird der geldpolitische Ausschuss sicher die Zinsen erhöhen. Die Frage ist eher, welche Leitlinien sie vorgeben und welchen Ton sie anschlagen. Die BoE hat sich in jeder Phase des Zinserhöhungszyklus davor gescheut, sehr aggressiv zu wirken und könnte weiterhin der Meinung sein, dass die Inflation aufgrund der verzögerten Auswirkungen der bereits durchgeführten Zinserhöhungen zurückgehen wird. Nach der Zinserhöhung im Mai schien die Bank mit der Asymmetrie der Situation - schnell steigende Inflation, aber langsame Abkühlung - zufrieden zu sein.

Freitag

Heute ist der Tag der Einkaufsmanagerindizes mit den Flash-Berichten für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor aus Frankreich, Deutschland, der Eurozone, Großbritannien und den USA. Vor einem Monat zeigten die Umfragen, dass die US-Geschäftsaktivität im Mai auf ein 13-Monats-Hoch gestiegen war, mit einem starken Wachstum im Dienstleistungssektor. Der Flash Composite PMI für Europa fiel auf ein Dreimonatstief, da der zunehmende Abschwung in der Industrie das Wachstum im Dienstleistungssektor ausglich. Die Wirtschaftstätigkeit im Vereinigten Königreich sah gut aus, verriet aber einen Inflationsdruck.